Hallo allerseits,
mein 8jähriger Sohn wurde zu Weihnachten unverhofft mit einem 160l-Becken beschenkt, 10% Originalwasser, geiziger Aquariengrund, spärliche verwilderte Bepflanzung und 2 Korallenplatys inklusive. Mit von der Partie war der dazugehörige Innenfilter (total zugesetzt) und ein Jebao 2-stufiger Außenfilter, der aber vor einem halben Jahr noch für ein Salzwasseraquarium eingesetzt wurde. Letzterer ohne Substrat.
Um den Platys eine Chance zu geben (das Aquarium wurde am 28.12. bei uns abgeladen, und am 29.12. waren wir für drei Tage weg ...) habe ich das Wasser mit 70% Leitungswasser und 30% Regenwasser aufgefüllt, die überalterten T8-Röhren in Betrieb genommen, den versotteten Innenfilter einen Tag ungereinigt bei Volllast laufen lassen und erst am Tag danach sehr kurz ausgespült. Die Platys mussten die erste Nacht im Eimer bleiben und wurden kurz vor Abfahrt ins Becken ausgewildert. Während unserer Abwesenheit machte die Lichtanlage endgültig den Abgang, aber die Platys sind wider Erwarten wohlauf.
Verbesserungsmaßnahmen seither:
Für das kaputte Licht habe ich ersatzweise zwei 80cm Aquarien-LED-Stangen bestellt (die kommen hoffentlich bald); ersatzweise liegt gerade die 150er Wohnzimmer-Lichtleiste über dem Becken. Nach der Theorie, dass schlechtes Licht schon mal besser ist als gar keins.
Den Außenfilter habe ich die Tage áuseinandergebaut und geschrubbt und dann zwei Stunden mit 60°C heißem Wasser durchspülen lassen, um eventuelle Salzrückstände aus der Pumpe zu lösen. Heute habe ich Filtersubstrat (ein Fein-Grob-Fein Schwamm, der in den Korb passte und irgendwelche magischen Bio-Kugeln aus Plaste) besorgt und lasse den Außenfilter parallel zum Innenfilter einlaufen. In den Einsaugstutzen habe ich etwas grobes blaues Schwammmaterial hineingestopft, damit die ganzen Schwebstoffe mir nicht am ersten Tag schon den Filter zusetzen. Nachdem das Aquarium "das meines Sohnes" ist, möchte ich keine elektrischen Unfälle in Wartestellung haben, also fliegt in zwei Monaten die Innenpumpe raus.
Gestern habe ich mir die Pflanzen im Wasser mal angeschaut, und nach ein paar Minuten wurde mir klar, dass der Bodengrund kein brauner Kies, sondern weißer Kies mit abgelagerten braunen Schwebstoffen ist ... und dass drei Viertel der Blätter der lebenden Pflanzen schon abgestorben sind. Also habe ich entgegen meiner Absicht, nun endlich die Füße still zu halten und die Fische nicht weiter zu stressen, gefühlt 2 Kilo tote Biomasse aus dem Aquarium entfernt und dann die noch lebenden Gräser ordentlich zurückgeschnitten. Fürs Encore habe ich dann noch zwei mal Lilaeopsis brasiliensis und eine Cryptocoryone wendtii var. grün besorgt, die Stöcke geteilt und eingepflanzt. Sechs Kilo zusätzliches Substrat (3kg Aquarien-Seramis, 3kg Aquarien-Sand), Häppchenweise mit dem Becher eingefüllt, waren auch mit von der Partie.
Jetzt hoffe ich, dass es das für die nächsten acht Wochen war. Ich habe alles unternommen, was mir einfiel, um nicht in die Ammoniak/Nitrit - Falle zu stürzen.
Ich hatte noch nie ein Aquarium, habe aber Freunde mit selbigen-welchen und bin ordentlich neugierig. Aber trotz des ganzen Aktionismus (all das lief unter "lebensrettende Sofortmaßnahmen"

) habe ich eigentlich jenseits von Chemie 12. Klasse keine Ahnung, was ich da tue.
Unsere Wasserwerte im Becken laut Stäbchentest:
(nachdem ich die nächsten Wochen sehr häufig die Werte kontrollieren werde, habe ich mich erst mal gegen Tropftests entschieden, die Genauigkeit brauche ich noch nicht, und der Verbrauch an Material ist jetzt am Anfang einfach zu hoch. Kurz gesagt: Zu teuer.)
NO3- ca. 50mg/l
NO2- unter Nachweisbarkeitsgrenze
GH ca. 8°dH
KH ca. 10°dH
pH 7-8
Cl- unter Nachweisbarkeitsgrenze
Temperatur: 23°C (laut GU-Heft in der Mitte des Wohlfühlbereichs für Korallenplatys)
Tja, und jetzt habe ich Gesprächsbedarf. Ich weiß nur nicht, über was.

Edit: Ha, jetzt weiß ich was. Wie werde ich diese elendige Gänsegrütze los? Welche Fische fressen das Zeug?