von jsc0852 » 16.08.2016 11:28
Hallo erstmal und Willkommen hier.
350l ist ja als erstes mal eine recht ordentliche Größe. Wie ist das Becken im allgemeinen strukturiert und bepflanzt.
Um eine Einschätzung zum Besatz zu geben, sind natürlich immer ein paar mehr Parameter als die Größe und der Besatz nötig.
Wo zum Beispiel liegen DEINE Präferenzen bzw. in welche Richtung möchtest DU gehen? Also z.B. Südostasien oder Südamerika oder Gesellschaftsbecken.
Da du ja das Becken die nächsten Jahre "an den Backen" hast (und es danach garantiert nicht wieder abgibst) zählen auch nur deine Vorlieben.
Da hat, meiner Auffassung nach, dein Neffe nicht mehr mitzureden.
Aber nun zum eigentlichen Thema.
Das Becken ist im Moment gut ausgelastet und es passen nicht unbedingt noch "Sammelobjekte" dazu.
Eher würde ich dazu tendieren, den Bestand auszudünnen und sich in eine Richtung (Südostasien/Südamerika) zu spezialisieren.
Fang ich mal mit den Neons und Zebrabärblingen an. Erstere kommen aus dem Amazonasgebiet und lieben eigentlich langsam fließende, schattige Gewässer, welche auch leicht sauer sein dürfen.
Dem entgegen stehen die Zebrabärblinge, welche eher schnell fließende, helle Gewässer bevorzugen.
Die Schwertträger (Mittelamerika)sind lebendgebärende Zahnkarpfen und können sich teilweise rasant vermehren. Hier ist auch die Frage nach der Aufteilung in Männchen und Weibchen.
Sind z.B. nur Männchen im Becken gibt es über kurz oder lang Stress, da sich ein Männchen mit Sicherheit durchsetzen will. Hier ist anzuraten 1 Männchen und 2 Weibchen.
Die 8 Panzerwelse (Südamerika) sind OK, hier wäre von persönlichen Interesse welche es genau sind.
Bei den Skalaren (Südamerika) gebe ich zu bedenken, dass diese nach Eintreten der Geschlechtsreife ein ausgesprochen agressives Verhalten, auch gegenüber Artgenossen haben, wenn es dann ans brüten geht. Bis zu einem Alter von ca. 18-24 Monaten mag das noch gutgehen, danach, sollten sich 2 Paare gefunden haben, muss der überzählige fünfte raus. Ferner muss dass andere Umfeld dann auch angepasst werde. In dem Fall passen dann auch kein Schwertträger mehr ins 350er Becken.
Bei den Fadenfischen (Südostasien) ist es interessant zu weissen, welche es genau sind. Da gibt es einige Unterschiede in der ausgewachsenen Größe. Jedenfalls bevorzugen diese verkrautete Gewässer
welche kaum fließen dürfen.
Die Prachtschmerlen (Südostasien) sollten auf alle Fälle ein neues Zuhause finden, den diese Fische werden sich erst in Becken >500l richtig wohlfühlen, zumal sie auch eine stattliche Größe erreichen können.
Die Dornaugen (Südostasien) leben überwiegend in schnellfließenden, sauerstoffreichen Gewässern. Hier ist darau zu achten, dass für diese und die Panzerwelse genug Futter am Boden ankommt.
Daher unbedingt mit schnell absinkenden Futtertabletten oder Wafern zufüttern.
Zu den Muscheln kann ich wenig sagen, nur ist mir bekannt, dass Teichmuscheln eigentlich eher ungeheizte Becken bevorzugen, da es eher Kaltwassertiere sind. Kann mich aber auch irren, das gibt es sicherlich hier einige andere Fachleute.
Wie du siehst, ist das ganze nicht einfach mal so zu erläutern und ich habe sicher auch das eine oder andere zu oberflächlich beschrieben. Um weiter helfen zu können wäre es hilfreich,wenn du noch andere Parameter posten könntest. Als da sind:
Wassertemperatur
Standort des Beckens
Struktur des Beckens (Viele/wenige Pflanzen, Wurzeln Steine) am besten mit Fotos.
Filter (Art/Marke)
Wasserwerte (Hierfür gibt es Tröpfchentest im Fachhandel, abhängig von den Werten kann man evtl. auch den möglichen Besatz eingrenzen)
Deine eigenen Vorlieben
Gruß aus dem Norden
Jörn
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Meine Becken: 200l Südamerika, 150l Südamerika, 120l Tanganjika, 60l (zzt. leer), 7l (zzt. leer), 2*12l Aufzucht & Quarantäne
Meine Fische: Corydoras Paleatus & Pygmaeus, Rineloricaria Lanceolata, Nematobrycon Palmeri, Gymnocorymbus ternetzi, Hemigrammus erythrozonus, Nannacara anomala, Pterophylum Scalare, L333, LDA16, Neolamprologus Multifasciatus, Otocynclus vittatus